LEICHTATHLETIK Änderungen gefallen den Startern – Viel Betrieb an der Strecke
Ab morgens früh um 9 Uhr tummeln sich die Sportler an der Strecke. Hektik lässt mit der Zeit nach.
VON KATHRIN KRAFT WILHELMSHAVEN – Es war, als wäre nie etwas gewesen. Gut, der Schauplatz ist vom GorchFock-Haus zum Pumpwerk gewechselt, der Name hat sich leicht geändert und auch der Marathon gehörte in diesem Jahr nicht zum Programm, aber im Großen und Ganzen knüpfte der Gorch-Fock-Lauf gestern nahtlos an seinen Vorgänger Gorck-Fock-Marathon an und lockte 1344 Ausdauersportler an die Jade.
Als es früh am Morgen um 9 Uhr losging, lief Ralf Itzin, 2. Vorsitzender des Veranstaltervereins Gorch-Fock-Lauf, schon einigermaßen hektisch zwischen Start und erstem Streckenposten hin und her. Als die ersten Kinder dann aber unterwegs waren, wurde auch er ruhiger. „Es läuft“, sagte er erleichtert. Auch die Kinder liefen – mehr oder weniger motiviert. Einige hatten die Münder vor dem Start noch weit aufgerissen und gähnten um die Wette, als Moderator Rolf Oppenländer aber fragte, wer denn lieber im Bett geblieben wäre, waren es in erster Linie die Eltern, die Handzeichen gaben. Einige mussten aber selber schon ran, denn der Nachwuchs war teilweise erst drei Jahre alt.
Mit fortschreitendem Sonntag wurden die Läufer älter und die Strecken länger. Nach den Kindern wurden noch sechs Schülerläufe gestartet, aufgeteilt in verschiedene Altersklassen. Hier war auch die Klasse 3b der Grundschule Sande am Start. Lehrerin Elke RichterJanßen war folglich früh aufgestanden, um ihre Schützlinge an den Start zu beordern, so konnte sie sich aber ausgiebig auf ihre eigene Aufgabe einstellen. Nachdem sie ihre Schüler nämlich losgeschickt, wieder in Empfang genommen und gelobt hatte, war sie selbst gefragt: Der Halbmarathon stand für die Friedeburgerin auf dem Programm. „Ich hab den Kindern aber gesagt, sie brauchen nicht zu warten. Dazu ist die Zeit dazwischen zu lang“, sagte die Lehrerin großzügig.
Zwischen Schülerund Erwachsenenläufen war tatsächlich etwas Zeit, die nutzten aber alle ausgiebig, um das Gelände rund ums Pumpwerk zu erkunden. „Schön, dass die das hierher verlegt haben“, tönte es da immer wieder. Auf der Open-AirBühne fanden die Siegerehrungen statt, außerdem hatten einige Aussteller ihre Zelte für eine kleine Expo aufgebaut. Zuständig dafür war Heike Piotrowski aus dem Organisationsteam, die es sich aber dennoch nicht verkneifen konnte, selbst zu laufen. „Eigentlich hatten wir gesagt, das Orga-Team läuft nicht selbst mit. Aber hier klappt ja alles, da ist zwischendurch sicherlich Zeit für einen kleinen Fünfer. Ich bin ja auch gleich wieder da“, erklärte sie lachend. So stand sie also 20 Minuten vor dem Start noch seelenruhig mit Töchterchen Anna vor dem Bauch am Stand und schnippelte Melonen, und urplötzlich war sie umgezogen und stand wartete an der Startlinie.
Lächelnd kam Heere Eilerts (Jever) zwar nicht ins Ziel, zufrieden war er dennoch. Er war als Pacemaker für Halbmarathoni Jan-Hendrik Hans (Leer, Gesamtzweiter) ins Rennen gegangen. Und der hatte sich eine so schnelle Zehn-Kilometer-Durchgangszeit gesetzt, dass es für Eilerts, der auch nur für den Zehner gemeldet hatte, zum Sieg reichte. Nur wenig kamen Matthias Schütte und der Schortenser Carsten Piotrowski (LG Harlingerland) ins Ziel. Die Siegerin über diese Strecke, Anna Wien, wusste nach ihrem Zieleinlauf eine Weile lang gar nicht, dass sie gewonnen hatte. Die Studentin der Jadehochschule hatte im vergangenen Jahr erstmals am Wilhelmshavener Lauf teilgenommen. Ob die Neuauflage nun besser oder schlechter war, konnte sie nicht sagen – „Es war auf jeden Fall gut.“