VOLKSLÄUFE Starke Ostfriesen gewinnen Hitzeschlacht über zehn Kilometer
Viele schrecken vor den Temperaturen zurück und melden sich zum 5-km-Lauf um.
VON GORDON PÄSCHEL – SCHORTENS – Nachdem im vergangenen Jahr bei ähnlich hohen Temperaturen zahlreiche Teilnehmer mit Kreislaufproblemen zu kämpfen hatten, entschieden sich die Organisatoren in diesem Jahr zu einem späteren Start des 10-km-Volkslaufs. Um 17 statt 16 Uhr gab Peter Torkler den Rundkurs frei. Der erhoffte Effekt aber blieb aus. Bei beiden Volksläufen wies das Thermometer Temperaturen von über 30 Grad Celsius aus wohlgemerkt: im Schatten. Auf den Abschnitten, die keinen Schutz durch Schatten boten, kletterte das Quecksilber noch deutlich höher. Viele, die sich im Vorfeld zum Lauf über zehn Kilometer angemeldet hatten, entschieden sich daher kurzerhand, auf die Hälfte der Distanz auszuweichen. Im Meldebüro hatten die Mitarbeiter schon seit dem Vormittag alle Hände voll zu tun, die Ummeldungen zu erfassen.
Auf den ersten Blick unbeeindruckt von der Hitze präsentierten sich Gerd Wolzen (Germania Leer) und Inga Jürrens (LG Harlingerland). Die beiden Sportler rannten beim längeren der beiden Volksläufe ihrer Konkurrenz davon. Beide hatten zuvor noch betont, weder fit genug noch gewillt zu sein, anzugreifen. Während des Rennens aber weckten starke Gegenspieler offensichtlich ihren Ehrgeiz. So bekam es Gerd Wolzen mit Ingo Janssen (Emder LG) zu tun, der zwei Runden lang einen kräfteraubenden Takt vorgab. „Das Tempo war mörderisch“, sagte Gerd Wolzen im Ziel schweißüberströmt. Seine Zeit lag mit 34:52 Minuten exakt zwei Minuten über der aus 2011, wo er in 32:52 gewinnen konnte. Die Hitze forderte von allen Läufern ihren Tribut.
Inga Jürrens war ebenfalls an die Grenze gebracht worden gefordert worden. Die erst 17-jährige Paula Böttcher (TSV Großenkneten) trieb die Ostfriesin in der Sonne vor sich her. Am Ende stoppte die Uhr bei 40:29 Minuten. Knapp anderthalb Minuten erreichte auch Böttcher völlig erschöpft das Bürgerhaus. Sie hatte am Ende abreißen lassen müssen. Leidtragende des späteren Starts des 10-km-Laufs waren die Teilnehmer des Volkslaufs über 5 Kilometer. Sie wurden in diesem Jahr um 16 Uhr ins Rennen geschickt. Schnellste Frau war mit Heike Pietrowski eine Lokalmatadorin. Die 30Jährige, die in diesem Jahr bereits beim Friesencross in Schillig und beim Halbmarathon in Wilhelmshaven gewonnen hatte, wohnt nur wenige Minuten vom Bürgerhaus entfernt. Ihre Siegerzeit: 19:40 Minuten. Noch vor ihr querte Julien Hörig als Gesamterster die Ziellinie. Der 18-Jährige von der LG Wilhelmshaven sicherte sich wie schon im Vorjahr den Sieg (16:47 Minuten). „Eigentlich wollte ich gerne die Bestzeit knacken, aber das war heute einfach nicht möglich“, sagte er nach seiner erfolgreichen Titelverteidigung.