Groenhagen fällt erneut nach Reifenpanne zurück


Nach EM Dänemark zweiter Plattfuß in Folge

Hamburg/RHÖ–Beim Ironman Triathlon in Hamburg konnte sich Achim Groenhagen trotz guter Leistung erneut nicht mit einem Podestplatz belohnen, sogar der Altersklassen Sieg oder eine Top Ten Platzierung im Gesamtfeld mit den Profis wären diesmal eventuell möglich gewesen. Mit der zweiten Reifenpanne in Folge nach der Europameisterschaft in Dänemark, ereilt dem Emder abermals das Pech eine sehr gute Podestplatzierung zu erzielen.Der Start über die 3,8 Kilometer Schwimmdistanz erfolgte am Alsteranleger des Jungfernstiegs. Der erste Abschnitt der Schwimmstrecke verläuft durch die Binnenalster in die Außenalster und zurück. Nach ca. 2,6 Kilometern erfolgte ein kurzer Landgang. Anschließend verlief der zweite Schwimmabschnitt in der Binnenalster mit anschließendem Schwimmausstieg in der Kleinen Alster über Treppen hoch auf den Rathausmarkt. Trotz schlechter Sicht durch die aufgehende Sonne, bei der Groenhagen zunächst eine Wendeboje falsch anschwamm, absolvierte er die Distanz in 1:04:03 Stunden. Nach der für Hamburg bekannten sehr langen Wechselzone, beginnt die Radstrecke am Ballindamm und verläuft von hier aus über zwei Runden zu je 91 Kilometern. Sie führt nach der Durchfahrt der Hafencity hin zur Köhlbrandbrücke, welche normalerweise für Radfahrer gesperrt ist und zu einem kurzen Blick über den Hamburg Hafen einlädt, dafür hatten die meisten Radrennfahrer jedoch keinen Blick.

Anschließend ging es für den Triathleten des MTV Aurich weiter über welliges Terrain in den Süden von Hamburg, bis in das schöne Niedersachsen hinein. Vorbei an einem kurzen Anstieg in Langenrehm, sowie einer Ortsdurchfahrt von Buchholz in der Nordheide, ging es zurück über Seevetal in das Hamburger Stadtgebiet hinein. Gespickt durch industrielles Hafenflair, verläuft der Rückweg bis hin zum Wendepunkt vor der Lombardsbrücke. Hier warteten bereits die begeisterten Zuschauermassen um die Triathleten mit gebührender Atmosphäre zu empfangen. Die totale Höhendifferenz beträgt ungefähr 500 Meter pro Runde. Während Groenhagen in der ersten Runde die Vorgaben von Trainer Ralf Lindschulten noch gut umsetzen konnte, musste er plötzlich während der zweiten Runde in der Kurve einen Sturz verhindern. Ein schleichender Plattfuß war die Ursache dafür, beim Schlauch wechseln verlor er so neun Minuten. Jetzt fuhr er schneller wie vorher geplant, um die verlorene Zeit aufzuholen. Das hohe Tempo konnte er bis zum Ende der Raddistanz nicht halten, nahm die Trittfrequenz zum Schluss weiter zurück, um nach den 4:59:58 Stunden anschließend einen guten Übergang vom Rad in die Laufdisziplin zu bekommen.

Nach den 182 Kilometern auf dem Rad versprach der Marathonkurs rund um die Binnen- sowie entlang der Außenalster, mit seiner sehr flachen Laufstrecke, schnelle Zeiten. Durch Hamburgs schönstes Laufrevier erwarteten die Läufer neben tausenden von Zuschauern viele tolle Blicke über die Binnengewässer der Hafenmetropole. Vielerorts Unterstützung an der gesamten Strecke erfuhr der Ostfriese von Ehefrau Angelika, den Eltern und mehreren Aurichern und ehemaligen Oldenburgern Vereinskollegen. „Es war schon wie bei einem Wettkampf in der Heimat, überall hörte ich meinen Namen und Anfeuerungsrufe für mich.“, so Groenhagen begeistert. So bekam er auch wichtige Informationen über seine Zeit und Platzierung von Clemens Köster an der Strecke zugerufen. Bis zum Halbmarathon lief zunächst wieder alles nach Plan und der Läufer der LG Harlingerland lief einen Schnitt von unter 4:19 Minuten auf den Kilometer, dann meldete sich ab Kilometer 23 die übersäuerte Muskulatur. Der Kraftakt auf dem Rad war doch zu groß gewesen und forderte jetzt seinen Tribut, Groenhagen nahm das Tempo vorsichthalber etwas zurück. Bei Kilometer 31 bekam er plötzlich einen Krampf im Oberschenkel, musste den Muskel immer wieder dehnen und konnte kurz nur noch ein Stück gehen. So schaffte er es mit seiner Erfahrung dennoch erneut nach 9:24:43 Stunden erfolgreich einen weiteren Triathlon der Langdistanz ins Ziel zu bringen.

Bei insgesamt vier Laufrunden mit insgesamt 42,2 Kilometern ging es dabei dreimal über den Rathausmarkt. Hier erwartete die Triathleten immer wieder die lautstarke Atmosphäre, die zum späteren Zieleinlauf dort dann auch richtig genossen werden konnte. Mit Platz 4 in seiner Altersklasse und dem 43. Gesamtplatz war der Emder dann doch zufrieden mit seiner Leistung, obwohl wesentlich mehr drin gewesen wäre. Sein persönliches Ziel die neun Stundenmarke zu knacken, wird er jetzt nächstes Jahr in Frankfurt versuchen.

Am Abend wurde dann auch endlich mit der Familie beim Essen der eigene Hochzeitstag in Hamburg gefeiert. Jetzt ist erst einmal Erholung und Regeneration angesagt, dann geht es im September in den Urlaub nach Rügen. Doch einfach nur Urlaub mit Ehefrau gibt es für einen Triathleten nicht, geplant ist bereits zusammen mit Vereinskollege Clemens Köster den 70.3 Ironman Triathlon dort zu bestreiten.