Klares Ziel für härtestes Rennen der Welt


TRIATHLON Der Emder Achim Groenhagen peilt auf Hawaii eine Zeit unter neun Stunden an

Einen Platz unter den besten Fünf seiner Altersklasse hat der Ostfriese fest im Visier.

EMDEN/HAWAII/RHÖ – Wenn am Samstagabend die Sportschau läuft, fällt auf Hawaii der Startschuss zum wichtigsten Triathlonrennen der Welt. Um 18.45 Uhr stürzen sich mehr als 2000 der weltbesten Triathleten in den Pazifik, um die Weltmeister ihrer Sportart zu ermitteln. Einer von ihnen ist der Emder Achim Groenhagen.icon-harlinger-logo
Die Teilnahme am Ironman Hawaii ist nicht für jeden möglich. Die Sportler müssen sich bei einem der etwa 40 Ironman-Wettbewerbe weltweit einen der begehrten Startplätze erkämpfen. Groenhagen gelang dies bereits vergangenes Jahr im September beim Ironman Mallorca. Dort legte er die 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und den abschließenden Marathon in 9:03 Stunden zurück und gewann souverän seine Altersklasse. Somit hatte er ein Jahr Zeit, um sich intensiv auf die Weltmeisterschaft vorzubereiten. Das bedeutete für ihn tägliches hartes Training. Groenhagen will auf Hawaii nicht nur teilnehmen, sondern unter die besten Fünf seiner Altersklasse kommen. Außerdem will er seine Zeit vom Ironman auf Mallorca unterbieten, er strebt eine Zeit von unter neun Stunden an. Dafür hat er 465 verschiedene Trainingseinheiten in einem Jahr absolviert. Das bedeutet, er hat 335 Stunden auf dem Rad gesessen, was ungefähr 10 000 Kilometer Strecke entspricht. In 166 Stunden ist er knapp 2000 Kilometer gelaufen. Für sein großes Ziel ist er außerdem 130 Stunden, also 325 Kilometer, geschwommen. Sogar ein Fernsehteam des Senders RTL wurde auf ihn aufmerksam und machte eine Reportage über das Training des Ausdauersportlers.
Bereits 2014 war der sympathische Ostfriese auf Hawaii und belegte den sechsten Platz seiner Altersklasse. 9:29:32 Stunden war seine Zeit. In diesem Jahr hat der VW-Angestellte seinen Fokus klar auf die Weltmeisterschaft beim Ironman Triathlon Hawaii gelegt. Bereits im April machte er einen ersten Formtest im Kraichgau und belegte auf der halben Distanz mit elf Minuten Vorsprung den ersten Platz in seiner Altersklasse. Seinen zweiten geplanten Wettkampf bei den Europameisterschaften im August sagte er vorsichtshalber ab. Eine Muskelverletzung war noch nicht ganz ausgeheilt. Kurzerhand meldet er sich Anfang September bei der Mitteldistanz in Almere (Niederlande) an. Als Vierter des Gesamtfeldes bewies er, dass seine Formkurve weiter nach oben zeigt. 14 Tage vor dem Start flog Groenhagen mit seiner Frau Angelika und seinem Neffen Mark Riedl nach Hawaii. Diese Zeit braucht er, um sich an die extremen klimatischen Bedingungen zu gewöhnen. Tagestemperaturen um 35 Grad und die Hitze des Lavagesteins sind für einen Ostfriesen doch gewöhnungsbedürftig.
Sein Tagesablauf ist geprägt von mehreren Trainingseinheiten. Trotz allem bleibt aber noch Zeit, um die Schönheit der Insel zu genießen, oder sich mit anderen Athleten auszutauschen. Selbst die Topstars der Triathlonszene nehmen sich Zeit für die Amateure. Immer an seiner Seite ist seine Frau. „Ich bin wahrscheinlich nervöser als Achim, das ist alles total aufregend und interessant“, sagt sie. Aber nicht nur sie ist aufgeregt, viele seiner Freunde werden die ganze Nacht das Rennen vor dem Fernseher mitverfolgen. Solange, bis Achim Groenhagen hoffentlich durch das Ziel laufen wird und dann bereits zum zweiten Mal die magischen Worte des Stadionsprechers hört: „Achim, you are an Ironman.“

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