Marko Wolf meistert den Rennsteiglauf mit 73,5 Kilometern


Wolf kann nach 6-Stundenlauf weiteren Ultralauf erfolgreich absolvieren

Rennsteig/Thüringen/RHÖ – Nach seinem ersten erfolgreichen Ultralauf im März, dem 6-Stundenlauf in Münster mit 58,6 Kilometern, hat Marko Wolf jetzt den Rennsteiglauf mit 73,5 Kilometern erfolgreich absolviert. Der GutsMuths-Rennsteiglauf ist ein Volkslauf, der seit 1973 jährlich Mitte Mai auf dem Rennsteig im Thüringer Wald ausgetragen wird. Mit mehr als 15.000 teilnehmenden Läufern und Wanderern gilt er als größter Landschafts- bzw. Crosslauf Europas.

Während sich das Wetter am Anreisetag in Eisenach zuvor noch von seiner schlimmsten Seite mit Starkregen und Sturm zeigte, herrschten am Samstag beste läuferische Voraussetzungen, es war trocken bei angenehmen Temperaturen. Bereits um 4 Uhr morgens begannen die Vorbereitrungen, zum Frühstück gab es etwas gewöhnungsbedürftig eine Dose Hühner-Nudelsuppe. Um 6 Uhr erfolgte der Start, die gute Laune und Motivation im Läuferfeld war hervorragend, sogar die zahlreichen Zuschauer entlang der Strecke machten frühmorgens schon gute Stimmung. Vom Marktplatz aus ging es bereits nach 500 Metern in den ersten Berg hinein. Der Läufer von der LG Harlingerland hatte sich im Kopf den Supermarathon in drei Etappen eingeteilt und sich so seine mentalen Zwischenziele gesetzt. Das Ziel von Wolf war es, die 73,5 Kilometer unter 10 Stunden zu bewältigen. Nach drei Stunden und 25 Kilometer erreichte er sein erstes Etappenziel den Großen Inselsberg auf 916 Meter Höhe. Marko Wolf lag voll im Plan bei seinem gestecktem Ziel. Danach ging es weiter bis nach Oberhof in die Biathlonarena, jetzt waren bereits 54 Kilometer geschafft. Die Kilometer hatten sich bis dahin gezogen, auf teils sehr guten Forstwegen, abwechselnd von kleineren Pfaden mit vielen Steinen und Wurzeln, ging es ständig Bergauf und Bergab. Nach 6:30 Stunden war aber auch dieses Etappenziel erreicht und noch genügend Zeit vorhanden. Ab seinem letzten gesteckten Etappenabschnitt ging es für ihn ins Ungewisse, mehr wie 60 Kilometer hatte er bisher noch nie am Stück zurück gelegt. Aber alles lief weiterhin nach Plan, die Beine waren gut und der Körper spielte immer noch zuverlässig mit. Wolf hatte nach vier Etappen beim Ossiloop, schweren Herzens auf die weitere Teilnahme in der letzten Woche verzichtet, dieses zahlte sich jetzt jedoch aus. Bei Kilometer 62 hat der Akelsbarger den höchsten Punkt der Strecke, den Beerberg mit 983 Höhenmetern erreicht. Danach ging es überwiegend wieder runter zu laufen, bis nach Schmücke, hier war die letzte Verpflegungsstelle um Energie für die letzten neun Kilometer aufzunehmen. Jetzt war ihm klar, er kann auf jeden Fall unter zehn Stunden bleiben. Gepackt vom Ehrgeiz ging es flott runter bis nach Schmiedefeld, ins „schönsten Ziel der Welt“- wie die ankommenden Läufer nach diesem Ultralauf im Ziel behaupten. Nach 8:49:25 Stunden und 73,5 Kilometer war das Abenteuer Rennsteiglauf erfolgreich zu Ende gebracht. Im Ziel wurde Wolf von seiner Schwester Manuela Hildebrand empfangen, sie hatte an diesem Tag ihren ersten Halbmarathon beim Rennsteiglauf ebenso erfolgreich bewältigt (2:17:03 Stunden). So konnten anschließend beide ihr Erlebnis Rennsteiglauf 2017 zusammen genießen. „Die Verpflegung auf der gesamten Strecke war fantastisch. Cola, Wasser, Tee, Schorle und Obst kennt man ja von anderen Läufen- aber Butterbrote, sogar Schmalzbrote, Käsebrote, Haferschleim und vieles mehr war mir bisher unbekannt. Zur Hälfte auf der Ebertswiese gab es warme Würstchen, in Oberhof warme Brühe und später auch Bier. Was die gesamte Organisation angeht, ist der Rennsteiglauf eine Klasse für sich, echt der Wahnsinn was da auf die Beine gestellt wird.“ so Marko Wolf begeistert. Der Lauf quer durch den wunderschönen Thüringer Wald weckte auch Erinnerungen bei Wolf, der die eine oder andere Ecke noch von den Wandertagen aus der Schulzeit kannte.