LG Harlingerland gibt in Aurich den Ton an
LAUFSPORT Hasanaj und Jürrens vorne
AURICH/JOS – Weder das Wetter, noch die Konkurrenz haben es geschafft, die Läufer der LG Harlingerland beim 6. Auricher Sparkassenlauf zu stoppen. Die Sportler der LG dominierten ihre Läufe teilweise deutlich.
Über die fünf Kilometer sicherte sich Sonja Hoogestraat den Sieg. Nachwuchsläuferin Lea Höfner und die aus der Babypause zurückgekehrte Tomke Barfknecht auf den Plätzen vier und fünf komplettieren hier das gute Ergebnis.
Beim zehn-Kilometerlauf fiel die Bilanz dann noch eindeutiger zugunsten der Athleten aus dem Harlingerland aus. Mit mehr als einer Minute Vorsprung siegte Meriton Hasanaj bei den Männern. Knapp drei Minuten betrug der Vorsprung des Führungsduos bei den Frauen auf den Rest des Feldes. Inga Jürrens hatte hier die Nase vor ihrer Vereinskameradin Sonja Hoogestraat. Der achte Platz für Ramona Reemts rundete den Erfolg der LG-Starterinnen noch ab.
AUSDAUERSPORT Unwetter beim 6. Auricher Sparkassenlauf sorgt nur für fünf Minuten Verspätung
Über die zehn Kilometer gewannen die Favoriten Meriton Hasanaj bei den Männern und Inga Jürrens bei den Frauen.
AURICH/SM – Erst ist es hell, dann dunkler, schließlich finster – und es knallt. Der 6. Auricher Sparkassenlauf wurde von sintflutartigem Regen auf der Julianenburger Straße unterbrochen. So etwas hatte selbst der deutschlandweit moderierende Artur Schmidt (Herborn) noch nicht erlebt.
Alles flüchtete unter das Blätterwerk der Bäume, das irgendwann auch nicht mehr dichthielt, und suchte Schutz unter Dächern. Mit Ausnahme einzelner Organisatoren, die regeln mussten, was noch zu retten war. Allen voran Holger Wesseln, der erst als der Spuk nach 20 Minuten vorüber war, wasserdicht gekleidet erschien. Sich rechtzeitig wetterfest zu verpacken hatte er nicht mehr geschafft: „Meine Jeans war so nass, dass sie selbst mit Gürtel nicht mehr zu halten war.“ Eigentlich hatten alle Beteiligten aber Glück. Das Unwetter setzte genau in der Leerlaufzone zwischen dem Zehnund dem Fünf-Kilometerlauf ein. Mit nur fünf Minuten Verspätung wurde der letzte Lauf gestartet.
Vorneweg lief – wie erwartet – der 15-jährige David Valentin (TV Norden). Der Führende in der deutschen Bestenliste des Jahrgangs 1995 über die 5000 Meter, legte in einem Tempo los, als würde er über die Sprintdistanz starten. Dabei war die Zeit für ihn eher Nebensache. Denn der eckige Kurs lässt auch bei idealen Bedingungen keine Bestzeiten zu. „Ich bin lockerer gelaufen als ursprünglich geplant“, sagte Valentin. Er siegte dennoch mit rund einer halben Minute Vorsprung auf Jan Waschkau (Windfreunde Enercon). „Für David war es ein Tempotest. Alleine, ohne auf Hilfe von anderen zu setzen, die fünf Kilometer zu laufen“, sagte sein Vater Jörg Valentin. David Valentin versucht am Wochenende in Schweinfurt für die Teilnahme an der U18Weltmeisterschaft in der Ukraine zu qualifizieren. Auch für den zweitplatzierten Waschkau war die gelaufene Zeit Nebensache. Der Teamgedanke stand im Vordergrund. Sein Fazit stand stellvertretend für das aller anderen: „Es hat Spaß gemacht.“
Über die zehn Kilometer gewannen die Favoriten Meriton Hasanaj bei den Männern und Inga Jürrens bei den Frauen (beide LG Harlingerland). Der in Aurich lebende Hasanaj lief vor seine Haustür (er wohnt in direkter Nähe zum Ziel) mit mehr als einer Minute Vorsprung als Erster ein. „Super“ fand er den Lauf. „Ein bisschen schwierig“ die Strecke. Mit diesem Urteil lag er auf einer Linie mit dem zweitplatzierten Matthias Heinken (TV Norden). „Die Strecke war ein bisschen sehr schwierig mit vielen Bordsteinen. Aber dafür ist es ein Volkslauf“, ist sein Standpunkt.
„Anstrengend war‘s. Die letzten zwei Kilometer musste ich ganz schön beißen“, fand der drittplatzierte Hermann Fleßner (MTV Aurich), der nicht mit einem Podestplatz gerechnet hatte. Eigentlich wollte er die fünf Kilometer laufen, entschied sich im Hinblick auf einen Start am 28. Juni beim Fuchsienlauf in seiner Ihlower Heimat aber für die lange Strecke. Obwohl sie gesundheitlich immer noch angeschlagen war, siegte Inga Jürrens bei den Frauen deutlich. Nach der ersten von vier Runden hatte sie noch mit ihrer Vereinskollegin Sonja Hoogestraat gleichauf gelegen. Hoogestraat startete anschließend, obwohl ihr eine gereizte Achillessehne zu schaffen machte, auch noch über die fünf Kilometer. Sie gewann und machte sich damit selbst ein schönes Geburtstagsgeschenk.
Dritte über die zehn Kilometer wurde Petra Romberg (MTV Aurich). „Mit Rücksicht auf meinen Start anschließend auch über die fünf Kilometer, habe ich das Tempo ein bisschen rausgenommen“, sagte sie. Im Glauben, den dritten Platz sicher zu haben, musste sie aber doch noch unverhofft Gas geben. Denn auf einmal hatte sie mit der in der ostfriesischen Läuferszene unbekannten Silke Nordmann (SG Athletico Büdelsdorf) Konkurrenz bekommen. Mit drei Sekunden Vorsprung rettete Romberg dann aber Platz drei.
Der Zuschauerzuspruch hielt sich zwar in Grenzen, aber einige Fangruppen feuerten die Läufer fleißig an. So fiel das Resümee von Holger Wesseln durchweg positiv aus. „Die sechste Auflage war mit die schönste von der Stimmung, die stärkste mit Blick auf die Klasse und auch die stärkste mit Blick auf die Masse. Mit etwas mehr als 1000 Meldungen hatten wir so viele wie noch nie“, freute sich Wesseln über die gelungene Mischung von Breiten und Spitzensport.