Mit viel Rückenwind ins Ziel


TEAMLAUF Weniger Teilnehmer aufgrund der Absage im vergangenen Jahr

348 Athleten gingen auf dem Fliegerhorst Upjever an den Start. Carsten Piotrowski lief für Wittmunder Schule beste Zeit.

VON THOMAS BREVES
UPJEVER – Friedhelm Henze steht zufrieden an der Startlinie des 21. Teamlaufs auf dem Fliegerhorst Upjever. Der Nagel, den er vor rund zehn Jahren in den Asphalt geschlagen hat, ist da. Auch an der Ziellinie der Zehn-Kilometer-Strecke ist ein solcher in der Straße zu finden. Sie markieren den offiziellen Startund Zielpunkt, der bestenlistenfähig vermessenen Distanz. „Eigentlich ist die Laufstrecke aber zehn Meter länger“, verrät Henze und grinst. Um ein offizielles Zertifikat zu erhalten, musste der Veranstalter einen vom Leichtathletikverband zugelassenen Vermesser bestellen. Um sicherzugehen, dass die Läufer auf jeden Fall nicht zu wenig Wegstrecke zurücklegen, wird pro Kilometer ein Meter dazugezählt, bei einem Marathon also 42 Meter.

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Diese Erkenntnis allein hätte Frank Themsen (LG Bremen-Nord) vorgestern allerdings in seiner Streckeneinteilung auch nicht weitergeholfen. Lange Zeit war er an der Seite von Christoph Freudenfeld (Team LogSBw) ein einsames Rennen an der Spitze gelaufen. Ab Kilometer acht musste er den jüngeren Athleten allerdings ziehen lassen. „Warum haust du denn ab, das gehört sich doch nicht“, rief er und lachte, als er den Sieger im Ziel wieder traf. Kurz darauf stellte er dann etwas selbstironisch fest: „Naja, der alte Mann konnte eben nicht mehr.“ Immerhin durfte sich Frank Themsen mit dem ersten Platz in der Masterswertung trösten. Sie wurde an die Starter ab dem Geburtsjahr 1973 und älter vergeben.
Der 1974 geborene Christoph Freudenfeld wurde hier deshalb noch nicht berücksichtigt. Zufrieden war er dennoch, wenngleich er bei seinem dritten Start beim Teamlauf in Upjever seine Bestzeit deutlich verfehlte. „Es ging mit Rückenwind gut auf der flachen Strecke. Wir hatten schnell einen guten Abstand zum Dritten“, erklärte der Erstplatzierte.
Nicht ganz so schnell wie die Spitzengruppe, aber nicht weniger motiviert, war der 13jährige Wilko Flessner (kleines Bild). Der Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule aus Wittmund war der jüngste Athlet im Feld. „Mein Bruder hat bei so einem Lauf mitgemacht, das wollte ich auch“, erzählte der Fünftklässler nach der Zielankunft. Er habe seinen Sportlehrer dann gefragt, ob er mitlaufen dürfe, und der habe sofort „ja“ gesagt. Zusammen mit 21 Mitschülern und drei Lehrern stellten die Wittmunder die wohl größte Laufgruppe auf dem Fliegerhorst. Darunter war auch der Lehrer Carsten Piotrowski, der als Einzelstarter den fünften Platz erreichte. In der Zeit von exakt 39 Minuten überquerte er die Ziellinie. In der Teamwertung belegte die Alexander-von-Humboldt-Schule den dritten Platz. Für den Landkreis Wittmund trat auch Alwin Barth vom SVO Wi sünd Holtriem an. Er landete auf Platz sechs.
„Die Schulen haben eine Menge aufgefangen“, erklärte Hauptmann Jörg Ottersberg, der als Cheforganisator auch den Zieleinlauf moderierte. Er spielte dabei auf die nicht ganz so große Resonanz an. Den Hauptgrund dafür sah er in der Absage des Teamlaufs im vergangenen Jahr. „Aus organisatorischen Gründen“, betonte er. Viele Sportler hätten deshalb ihre Laufkalender umgestellt. Gerade die Starter aus entfernteren Bereichen hätten gefehlt. Langfristig peilen die Organisatoren des Objektschutzregimentes der Luftwaffe „Friesland“ wieder die 500Teilnehmer-Marke an.
Nur Friedhelm Henze wird nicht mehr an den Start gehen. Früher war er selbst immer noch auf Bestzeitenjagd, um nach dem Zieleinlauf ohne zu duschen, schnell am Computer die Zielauswertung vorzunehmen. Nach einer Verletzung blieb er dem Lauf aber treu. Bei der Auswertung hilft er immer noch mit.