Heere Eilerts läuft seinen ersten Marathon auf Anhieb in unter 3 Stunden
Harlingerland – Ein durchaus erfolgreiches sportliches Erlebnis hat Heere Eilerts jetzt verbuchen können. Der Läufer der LG Harlingerland bewältigte seinen ersten Marathon in weniger als drei Stunden. In nur kürzester Zeit schaffte es Heere Eilerts seine Laufkondition bis hin zu einem Marathon zu steigern. Erst 2013 hatte Eilerts mit dem Lauftraining intensiv angefangen.Begonnen hat alles eher zufällig mit einer Wette um zwei Kisten Bier. Mit seinem Nachbarn wettete er um eine Top 50 Platzierung beim Ossiloop 2014, herausgekommen ist der 27. Platz- die Kisten Bier stehen seitdem allerdings noch aus. Nach dem Ossiloop schloss sich Heere zusammen mit seinem Bruder Thade Eilerts dann dieses Jahr offiziell der LG Harlingerland an und trainierte fortan gezielt nach Trainingsplänen. Zunächst sammelte er Erfahrungen über die fünf und zehn Kilometer Distanzen. Mit einer Bestzeit von 35:24 Minuten über die 10 Kilometer, zeigte sich schnell sein Talent für den Laufsport. Bereits zum Herbst wollte Eilerts sich dann erstmals der Herausforderung eines Marathons stellen, Frankfurt war als Saisonabschluss ausgewählt worden. Die Vorbereitungen für seinen ersten Marathon liefen problemlos, obwohl die Trainingseinheiten dabei sehr intensiv gewählt worden waren. Seit Juli lief er im Training um die 2000 Kilometer bis in den Oktober hinein. Als Ziel hatte er sich gleich eine ambitionierte Zeit unter 2:55 Stunden vorgenommen, theoretisch möglich in der Praxis ohne Erfahrung jedoch schwer umzusetzen. Das Wetter war optimal für einen Marathon, kein Regen, keine Sonne und kein Wind, auch die Temperatur war perfekt. Vor dem Lauf traf er sogar noch Dieter Baumann, ehemals erfolgreicher Deutscher Leichtathlet und Langstreckenläufer. Der Olympiasieger von Barcelona (1992 über die 5000 Meter) kommentierte den Marathon für den Hessischen Rundfunk (HR) im Fernsehen mit seinem Fachwissen. Bis zur Halbmarathon Distanz lief Eilerts ohne Probleme eine konstante Zeit von um die 4:05 Minuten auf den Kilometer, obwohl er damit eigentlich etwas zu schnell unterwegs war, als ursprünglich vorgenommen. Bis Kilometer 35 konnte er die Vorgaben noch gut umsetzen, ab dann rächte sich das etwas zu hoch gewählte Anfangstempo doch noch und die Beine meldeten sich. Jetzt sammelte er die gefürchteten Erfahrungen aller Läufer bei einem Marathon, die diese Distanz von 42,195 Kilometer bei ihrer Premiere unterschätzt haben. Es wurde auf den letzten Kilometern noch einmal richtig hart und Eilerts musste das Tempo zwangsläufig zurück nehmen, um das Ziel noch zu erreichen. Dennoch schaffte er es nach 2:53:40 Stunden in der Frankfurter Festhalle erfolgreich über die Ziellinie. „Der Einlauf in Frankfurt soll sehr geil sein, habe ich mir sagen lassen. Allerdings habe ich davon nicht mehr so viel mitbekommen. Ich weiß nicht was schlimmer war, die letzten Kilometer oder die 200 Meter zur Verpflegungsstelle nach dem Zieleinlauf.“ so Eilerts nach seiner bestandenen Marathon Premiere. So hatte er wie viele Ersttäter ebenfalls, trotz aller Weisheiten und Ratschläge im Vorfeld, seine ersten eigenen Erfahrungen über diese Strecke sammeln müssen. Jetzt wird er sich nach ausreichender Regeneration wieder dem Grundlagentraining widmen und sich auf den Ossiloop vorbereiten, zum nächsten Herbst wird dann ein weiterer Marathon anvisiert. Seine Fitness bringt der gebürtige Wittmunder mit vom Radsport her. Bis zum 17. Lebensjahr war er im Radcross aktiv unterwegs, konnte dabei 5 Niedersachsenmeister Titel erzielen und schaffte mehrere Top 10 Platzierungen bei Deutschen Meisterschaften. Fast hätte der Versicherungsmakler aus Jever es bis zur Weltmeisterschaft geschafft, doch der damalige Bundestrainer entschied sich für jüngere Jahrgänge. 2008 fing er eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann an, schaffte es so zeitlich mit dem intensiven Training nicht mehr nachzukommen und beendete den Radsport. „Die Unterschiede bei den Sportarten liegen in der Intensität und dem notwendigen Zeitaufwand.“ erklärt Eilerts, „Beim Radfahren saß ich zum Schluss mal eben 3-4 Stunden (20.000 Kilometer im Jahr) auf dem Rad, das dann 5-6 mal die Woche. Beim Laufen sind es zwar mehr Einheiten in der Woche, allerdings nur zwischen 1-2 Stunden. Dafür sind die Laufeinheiten viel intensiver. Mit Sicherheit wäre ich nicht ohne den Radsport so schnell vorne mit dabei und hätte nicht nach zwei Jahren schon mein jetziges Niveau erreicht.“